Body, Mind, Soul

Vom Blühen, schön sein und Gleich-Gewicht finden

Manchmal wünschte ich, wir Menschen wären ein bisschen mehr wie die Blumen. Sie blühen in ihren Farben, Formen, Größen. Sie sind. So wie sie sind. Und du, schöne Blume, kannst du das von dir auch behaupten? Jeder Körper ist anders und jeder hat seine eigene ganz individuelle Mitte. Hier finden wir Kraft, Wissen, Aufrichtung, auch Gesundheit, Schönheit, Zufriedenheit, Balance und Harmonie, was der Körper schließlich auch ausstrahlt. Diese Mitte zu halten, kann bei unseren derzeitigen Sehgewohnheiten herausfordernd sein. Wir werden mit Körperbildern konfrontiert, die weder Falten, noch Dellen, noch Hautunreinheiten oder Alterungsprozesse kennen. Straff, schlank, ebenmäßig, immer. Wer dahinter steht und wie es funktioniert wissen wir alle und leiden trotzdem darunter.

Schönheit verspricht Erfolg, auf allen Ebenen. Wer vital, attraktiv und „schön“ aussieht, ist das sicherlich auch. Der Punkt ist gar nicht so schlecht. Innen wie außen. Da ist was dran. Doch sobald das gute Gefühl fehlt, satt und rund und vollkommen zu sein, vollkommen glücklich, solltest du aufmerksam werden. Egal mit welcher Kleidergröße. Die folgenden Zeilen sind einige meiner Erfahrungen mit Körperformen und -themen. Vielleicht inspiriert es dich, etwas in dich hinein zu spüren, zu lauschen und zu fühlen, ob etwas davon auch auf dich zutrifft.

Was sagen die Körper bei:

1) Übergewicht?

– Bei einigen geht es darum gesehen zu werden. Dicke Menschen fallen auf. Stehen im Weg. Nehmen Platz und Raum für sich ein, den sie sich ohne diesen Körper vielleicht nicht nehmen würden. Vielleicht sind da auch Themen/Wünsche/Hoffnungen, die nicht ausgesprochen werden und auf diese Weise gesehen werden sollen?

– (Fett)Polster können auch bei Abgrenzung helfen. Wer eine „dicke Haut“ hat, lässt so manches nicht so nah an sich ran.

– Wer Angst hat, das Leben (zu) leicht zu nehmen, macht es sich vielleicht wortwörtlich schwer. Es kann natürlich genauso gut möglich sein, dass sich auf körperlicher Ebene zeigt, wie schwer sich das Leben anfühlt.

Was, wenn das Leben ganz leicht wäre? Wo, wann, mit wem möchtest du Fülle ausleben und traust dich nicht? Was fällt dir schwer? Was geht dir nah? Wo, wann, mit wem würdest du dich gern abgrenzen? Was möchtest du dir vom Leib halten?

2) prall und runden Formen?

– Spricht häufig für Lebenslust. Das Leben darf prall sein, rund laufen, Freude und Fülle auf allen Ebenen bieten. Alles super, so lange sich dieser Mensch das auch wirklich erlaubt. Von Herzen gönnt.

– Bei Frauen können hier auch Weiblichkeitsthemen mit hineinspielen. Wer so prall und drall seine Rundungen darbietet, steht für weibliche Lebenslust. Bist du damit im Reinen?

Hast du Angst dich in voller Blüte zu zeigen? Weißt du, dass du selbst über deinen Körper entscheidest und niemand sonst? Hast du Angst vor Schlangen? Kannst du das Leben genussvoll und freudvoll annehmen? Fülle genießen?

3) weichen Formen?

– Weiche Körper gibt es in allen Kleidergrößen – von sehr dick bis sehr dünn und alles dazwischen. Sie scheinen sich nicht hart abzugrenzen, abgrenzen zu wollen, zu können. Wirken eher sanft als hart, doch sind sie es auch? Vielleicht fehlt die Kraft aus der Mitte, um hart durchzugreifen, sich durchzusetzen, straight zu sich selbst und eigenen Wünschen zu stehen, den eigenen Weg zu gehen.

– Manchmal geht es auch darum, dass innere Kind (mehr) zu leben. Weich und wonnig wie ein Kinderkörper, darf auch dein Leben sein. Fröhlich verspielt, kreativ.

Was lässt dich morgens fröhlich aus dem Bett springen? Wenn Geld kein Thema wäre und all deine Lieben gesund und glücklich: Was würdest du dann wirklich machen wollen? Wo, wann und mit wem kannst du die Zeit um dich herum vergessen? In welchen Tätigkeiten/Momenten gehst du förmlich auf?

4) schlankem Körper?

– Rank und schlank, steht für Vitalität und Leichtigkeit, Bewegung, Dynamik. Zur Zeit entspricht es dem Lifestyle und Schönheitsideal. Menschen in Bewegung. Attraktivität und Leistung in jeder Lebenslage.

Kannst du dieses Spiel freudvoll mitspielen, oder hast du dich in diesen Körper hineingezwungen? Fällt dir dieses Leben leicht, genießt du die Dynamik? Was ist die Schattenseite? was ist der Preis? Fühlst du dich satt und rund und vollkommen? Fehlt was?

5) Untergewicht?

– Sehr dünn, ist auch ein Extrem und zeigt, dass der Mensch genauso wenig in seiner Mitte ist, wie jemand sehr dickes. Bist du dünnhäutig? Fehlt dir die Abgrenzung zu anderen oder möchtest du das so? Nah sein? Nahbar? Mitfühlend?

– Es sich leicht machen. Das Leben leicht nehmen wollen … können auch Themen sein. Aber auch verschwinden wollen, abtauchen, nicht hier sein wollen.

– Sehr dünn heißt meist auch, kaum Formen und Rundungen. Der Körper wirkt Knabenhaft und nahezu geschlechtslos. Äußerliche Asexualität könnte Sicherheit versprechen, Ruhe, Ge-lassen-heit. Versteckst du dich in einem geschlechtslosen Körper?  Wozu?

Es gibt sie, die goldene Mitte, das Gleichgewicht. Es lohnt sich sie zu finden. Viel mehr, als gedankenlos zu trainieren, diäten oder die Schieflage mit Shopping oder anderen Süchten ausbalancieren zu wollen. Doch das entscheidest du für dich. Und gern jeden Tag wieder neu. Wichtig ist, dass du mit dir im Reinen bist. Glücklich und Zufrieden. Jeder und jede ist frei zu entscheiden. Nur wenn der Mensch beginnt gegen seinen Körper zu kämpfen, unter seinem Erscheinungsbild zu leiden, Schmerzen und Krankheiten sich zeigen, dann hinterfrage und finde einen liebevollen Weg für dich und deinen Körper.

Alles Liebe, Tina